Sind die Sorgen beim Investieren berechtigt oder doch nicht von Relevanz?
„Wenn man für Geldanlagen höhere Mathematik oder Algebra bräuchte, würde ich heute noch Zeitungen austragen.“ – Warren Buffett zum Thema Investieren
In den letzten 60 Jahren haben wir viele Durchbrüche in der Finanzwelt gesehen und viel darüber gelernt, wie man richtig investiert. Was wir wissen, beruht auf fundierter wissenschaftlicher Forschung und Analyse der Kapitalmärkte, und die Ergebnisse dieser Analyse sind eindeutig:
Vermögenswerte wie Aktien eignen sich sehr gut zur Umsetzung langfristiger Ziele, zum Beispiel einem möglichst großzügigen Auskommen im Alter. Man kann dem Thema Geldanlage optimistischer begegnen, wenn man sich genauer damit auseinandersetzt, wie die Kapitalmärkte funktionieren.
Im Vordergrund stehen dabei zwei grundsätzliche Prinzipien:
Erstens: Eine Transaktion bei Aktien kann für beide Marktteilnehmer profitabel sein. Damit es zu einem Abschluss kommt, müssen sich Käufer und Verkäufer auf einen Preis einigen; ist eine der beiden Seiten nicht mit dem Preis der Aktien einverstanden, kommt die Transaktion nicht zustande. Genau darum geht es, wenn wir von „fairen“ Preisen sprechen.
Zweitens: Kapitalmärkte geben uns die Möglichkeit, in menschlichen Erfindungsreichtum zu investieren – und davon zu profitieren. Wir wollen möglichst vielen Menschen Wege eröffnen, das Potenzial der Märkte auszuschöpfen und Vermögen für ein besseres Leben aufzubauen.
Doch so einfach unsere Anlageprinzipien auch sein mögen – es fällt oft schwer, sie auch zu verinnerlichen und zu befolgen. Viele Anleger können grundlegende Konzepte, die hinter einer hochgradig diversifizierten und langfristigen Anlagestrategie stehen, nur schwer nachvollziehen, was durchaus menschlich ist.
In diesem Blogbeitrag möchte ich auf einige Einwände eingehen, die ich im Laufe meines Beratungsalltags immer wieder von Anlegern höre. Wahrscheinlich kann sich jeder von uns mit dem ein oder anderen dieser Argumente identifizieren.
Albert Einstein über den Zinseszins
Häufige Fragen
Ist es sinnvoll, in Aktien zu investieren?
Jede Finanzentscheidung, die wir treffen – auch die Entscheidung, gar nicht zu investieren – ist letztlich eine Anlageentscheidung mit Risiken und Chancen. Wer die mit einer Anlage verbundenen Risiken fürchtet, sollte sich im Klaren sein, welche Risiken wir eingehen, wenn wir nicht investieren, nämlich das Risiko, dass die Inflation und Negativzinsen den zukünftigen Wert unseres Geldes aufzehren.
Wenn wir nicht investieren, entgeht uns auch der Zinseszinseffekt, den Albert Einstein einst als das achte Weltwunder bezeichnet haben soll. (Geht man von einer durchschnittlichen Rendite von 10 % aus – wie sie der S&P 500 in der Vergangenheit tatsächlich erzielt hat – verdoppelt sich das am Aktienmarkt angelegte Geld etwa alle sieben Jahre). Wir vergessen, dass Diversifizierung, also die Streuung unseres Anlagevermögens auf eine große Anzahl von Unternehmen, Risiken wirksam reduzieren kann.
Um unsere Lebensziele zu erreichen, müssen wir immer Kompromisse eingehen. Die meisten Menschen sind auf Renditen angewiesen, um im Ruhestand angemessen leben zu können. Einfach ausgedrückt: Wer nicht investiert, der riskiert, dass ihm noch zu Lebzeiten das Geld ausgeht.
Bin ich zu spät dran, um noch mit dem Vermögensaufbau anzufangen?
Es ist normal, dass wir manchmal Entscheidungen bedauern, bei denen wir uns unsicher waren. Aber um Geld anzulegen, ist es nie zu spät. Wir gehen jeden Tag davon aus, dass die Kurse am Aktienmarkt steigen. Wäre dem nicht so, würden Anleger ihr Geld anderweitig verwenden. Auch wenn man z.B. 60 Jahre alt ist und bis zur Rente nur wenige Jahre vor sich hat, ist man alles andere als zu alt, um am Kapitalmarkt zu investieren.
Denn den Anlagehorizont rechnet man ab dem aktuellen Alter plus der statistischen Lebenserwartung. Ein 60-jähriger Anleger hat laut Sterbetafel also mindestens 25 Jahre Zeit, sein Geld ertragreich am Kapitalmarkt anzulegen. Hat man diese Zeit, so ist die Gefahr, mit seinem eingesetzten Geld einen Verlust zu erleiden, bei faktisch null.
Wem kann ich im Bereich Finanzen und Aktien vertrauen?
Die gute Nachricht ist: Wir müssen niemandem vertrauen – nur den Märkten. Durch ihren Preisfindungsmechanismus teilen uns die Kapitalmärkte mehr mit, als uns je ein Mensch erzählen könnte. Neue Informationen werden immer in Echtzeit eingepreist, was wir von Fernsehexperten oder in Internetforen lesen, ist dagegen bereits Schnee von gestern.
Darüber hinaus ist es wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Fakten und Meinungen nicht dasselbe sind. Bei Finanznachrichten ist eine gesunde Skepsis immer angebracht, denn Finanznachrichten sind keine Nachrichten, sondern Unterhaltung. Wer einen vertrauenswürdigen Gesprächspartner braucht, sollte sich einen unabhängigen Finanzberater suchen, dessen Interessen mit den eigenen übereinstimmen.
Wann sollte ich Aktien am besten kaufen und wieder verkaufen?
Menschen haben einen natürlichen Drang zu handeln. Wer jedoch ständig kauft und verkauft, der investiert nicht, sondern zockt. Wer den Markt mit einem Kasino verwechselt, Gewinner rauspicken oder Markt-Timing betreiben will, muss zweimal richtig liegen, denn er muss nicht nur günstig kaufen, sondern auch teuer wieder verkaufen. Zum Glück müssen sich Anleger für eine gute Investmenterfahrung nicht auf Markt-Timing verlassen.
Wie schon Nobelpreisträger Professor Eugene Fama nachweisen konnte, ist es eher unwahrscheinlich, dass wir die richtige Aktie zur richtigen Zeit finden – und das mehr als nur einmal. Wer sich dazu entscheidet, langfristig zu investieren, muss sich um Markt-Timing keine Gedanken machen – was die Vermögensanlage deutlich erleichtert. Und wer einfach in alle Unternehmen investiert, der investiert automatisch in menschliche Ideen zur Lösung globaler Probleme.
Kann ich mit Aktien mein ganzes investiertes Geld verlieren?
Wer mit einem langen Leben gesegnet ist, wird mehrere große Marktabschwünge erleben. Und bei einem konzentrierten Portfolio in Einzelaktien ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts viel höher als mit einem sorgfältig und breit diversifizierten Portfolio wie z.B. über ETFs.
Einzelne Unternehmen können pleitegehen, die Kapitalmärkte in ihrer modernen Form gibt es jedoch bereits seit fast 100 Jahren; im Durchschnitt haben sie eine Rendite von 8 % pro Jahr abgeworfen und dabei nie mehr als 50 % in einem einzigen Jahr verloren.
Ich habe das Gefühl nicht alles über Aktien zu wissen und das macht mich nervös, soll ich trotzdem investieren?
Nervosität ist verständlich, denn wenn Geldanlage ein Kinderspiel wäre, dürften wir keine positiven Renditen erwarten. Damit eine Anlage das Potenzial für eine höhere Rendite bieten kann als ein einfacher Geldmarktfonds, muss sie mit Risiken behaftet sein. Und bei der Entscheidung, wie wir unser hart verdientes Geld vermehren wollen, steht viel auf dem Spiel.
Ungewissheit macht Angst, aber ohne Ungewissheit gibt es auch keine Rendite. Die Kursentwicklung an den Aktienmärkten ist unvorhersehbar – genau wie fast alles andere im Leben auch. Wir können Ungewissheit nicht ausräumen, aber umsichtiger mit ihr umgehen. Und für unsere Anlagerenditen und unsere Lebensqualität kann dies einen großen Unterschied machen. Die Herausforderung für Anleger besteht darin, an ihrem Plan auch festzuhalten. An dieser Stelle kann ein unabhängiger Finanzberater zum Beispiel helfen.
Kann ich hohe Rendite erzielen, in dem ich nur in mir bekannte Unternehmen investiere?
Die Aktienmärkte bestehen aus allen börsennotierten Unternehmen, und jedes Unternehmen hat einen Anreiz, sich weiterzuentwickeln. Wenn wir in das menschliche Potenzial möglichst vieler Unternehmen investieren, haben wir größere Aussichten auf Erfolg als mit dem Versuch, die besten Unternehmen herauszupicken. Man muss nicht schlauer sein als der Markt, um gute Renditen zu erzielen.
Muss ich mir beim Investieren Sorgen um die nächste Finanzkrise machen?
Die Geschichte lehrt uns, dass es immer eine nächste Finanzkrise geben wird – genau wie eine anschließende Erholung. Jede Krise hat andere Ursachen, deshalb wirkt jede Krise anders auf uns. Doch die Märkte haben immer positive Renditen abgeworfen, sobald sich die Lage wieder beruhigt hat. Krisen sind per Definition nicht vorhersehbar. Die Märkte blicken immer nach vorn und erinnern uns an die Kraft menschlicher Widerstandsfähigkeit.
Das Thema Geldanlage überfordert mich, was soll ich tun?
Trägheit ist mächtig. Doch wer sich jetzt etwas Zeit nimmt und einen Plan entwickelt, muss sich in Zukunft weniger Sorgen machen. Was ist also das konkrete Ziel mit meinem Geld? Wie lange habe ich bis zur Zielerreichung Zeit? Welcher Risikotyp Mensch bin ich? Wie viel Verlust kann ich zwischenzeitlich emotional verkraften? Dagegen hat Untätigkeit ihren Preis. Denn das teuerste ist es nicht zu investieren! Ein unabhängiger Anlageberater kann jedoch bei der Entscheidungsfindung helfen.
Wie viel Geld brauche ich, um in Aktien investieren zu können?
Für Investitionen in die Zukunft Ihrer Familie gibt es kein Minimum. Der erste und wichtigste Schritt in der Vermögensanlage ist Sparen. Dinge aufzuschieben, liegt in unserer Natur. Doch wer sich aufraffen kann, hat schon halb gewonnen. Das kann zum Beispiel bedeuten, einen kleinen Teil seines Gehaltsschecks zuerst fürs Sparen beiseitezulegen.
Tut man dies regelmäßig, wird es schnell zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit. So können wir unsere Fortschritte beobachten und erleben, wie unser Selbstwertgefühl steigt. Der erste Schritt ist überraschend einfach, und es tut uns selbst und unserer Familie gut. Warum das so ist, verdeutlicht diese einfache Rechnung: Wer heute 100 Euro und die nächsten 30 Jahre jeden Monat weitere 100 Euro anlegt, hat, unter Annahme einer Rendite von 8 % p.a., nach 30 Jahrenüber 140.000 Euro.
Wenn Sie mehr wissen möchten, lade ich Sie ein, den Beitrag weiterzulesen. Bei spezifischen Fragen rund um das Thema Geldanlage stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Überwinden Sie Ihre Hürden beim Investieren
Manchmal hilft es, sich bewusst zu machen, dass alle Menschen Angst haben, Hürden zu überwinden. Die Menschen, die wir bewundern, haben ihre Angst überwunden. Und genau dafür bewundern wir sie. Die eigene Angst zu überwinden, ist meist das größte Hindernis! Die Frage stellt sich also: Was steht mir im Weg? Wie kann ich diese Hürde überwinden?
Falls Sie weiter über Ihr Geld grübeln, dann machen Sie es sich einfach und schreiben mir eine Mail, damit wir das dann gemeinsam tun. Unsere Aufgabe ist es, Anlegern zu helfen, diese Hürden einfach zu überwinden.
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