„Eine der besten Regeln, die man beim Investieren lernen kann, ist, nichts tun, absolut nichts, es sei denn, es gibt etwas zu tun.“ – Jim Rogers
Mit dem Herbst kommt nicht nur die bunte Blätterpracht, sondern auch eine interessante Theorie an den Finanzmärkten: der sogenannte Halloween-Effekt. Doch was hat es damit auf sich und wie können wir als Anleger davon profitieren?
Er hat seinen Ursprung in der Londoner City im späten 16. Jahrhundert und wurde seither von Händler zu Händler weitergegeben. Dieses weithin diskutierte Phänomen ist nicht nur für Saisonalitäts-Experten von Interesse, sondern wurde von zahlreichen Wissenschaftlern erörtert. Sie konnten nachweisen, dass man den Halloween-Effekt berücksichtigen sollte.
Der Halloween-Effekt beschreibt die Tendenz des Marktes, sich vom 1. November bis zum 30. April besser zu entwickeln als in den anderen Monaten. Auf der Suche nach Beweisen hat man einen saisonalen Chart verschiedener Indizes analysiert. Man kann daraus erkennen, dass es in den letzten 25 Jahren eine starke saisonale Tendenz vom 26. Oktober bis zum 30. April gibt.

Häufige Fragen zum Thema Halloween-Effekt auf einen Blick
Wodurch wird der Halloween-Effekt verursacht?
Der Einzelhandelssektor ist mit der bevorstehenden Saison für Weihnachtseinkäufe eine der Triebfedern für den Anstieg der Aktien in den kommenden Monaten. Verkaufsevents wie Halloween oder der Black Friday regen Verbraucher zu zusätzlichen Ausgaben an und treiben die Aktienkurse in die Höhe, ebenso wie die traditionelle Aktienrallye zum Jahresende und die Stimmung der Anleger während der Festtage.
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Gerade die Zeit direkt vor Halloween, die Monate August bis Oktober, ist bekannt für die vielen schweren Kurseinbrüche, die sich in diesem Zeitraum ereignet haben. Beispielsweise fanden die großen Kurseinbrüche in den Jahren 1929, 1987, 2001 und 2008 alle im Herbst statt.
Nach Halloween hat sich der Staub meistens wieder gelegt und Anleger konnten oft zu Recht günstigen Kursen wieder einsteigen.
Wie bei den meisten saisonalen Strategien schneidet auch die Halloween Strategie immer dann besser ab, wenn es an den Märkten selbst zu einem starken Einbruch kam. Verlief das Jahr für die Märkte hingegen relativ gut, konnte die Märkte die saisonalen Strategien meistens schlagen. Dieses Jahr entwickelten sich übrigens die Märkte bisher sehr gut.
„Wenn du so investierst, wie die Leute in Kasinos spielen, wirst du nicht viel Erfolg haben. Es sind die langfristigen Investitionen, die sich am meisten auszahlen.“ -Charlie Munger
Unser Fazit
Saisonale Strategien können zwar einigen Kurseinbrüchen ausweichen, allerdings sind auch sie nicht vor Kurseinbrüchen gefeit. Beispielsweise musste die Halloween Strategie zuletzt im Jahr 2018 einen deutlichen Verlust hinnehmen und wer weiß schon, ob nicht auch 2025 einen negativen Halloween-Effekt auslöst!?
Somit ist der Halloween-Effekt eine interessante Beobachtung, aber er sollte nicht der Faktor bei den Anlageentscheidungen sein. Diversifikation und eine langfristige Anlagestrategie bleiben die Eckpfeiler erfolgreichen Investierens.
Jetzt sind wir gespannt, was uns die letzten zwei Monate des Jahres an den Kapitalmärkten beschert und ob der Halloween-Effekt die Aktienmärkte beflügelt oder das Gegenteil verursacht.





