Immer mehr Eltern und Großeltern fragen sich, wie sie ihren Kindern nicht nur Wünsche erfüllen, sondern echte Zukunft schenken können. In den „Kapitalgesprächen #7“ wird deutlich: Wer früh mit dem Vermögensaufbau beginnt, legt den Grundstein für finanzielle Freiheit. Der Schlüssel liegt dabei nicht in großen Summen, sondern in Zeit, Disziplin und dem Zinseszinseffekt.
Vom Sparschwein zum Vermögensaufbau
Früher war das klassische Sparbuch die erste Anlaufstelle, wenn es ums Geldsparen für Kinder ging. Doch in Zeiten niedriger Zinsen und steigender Inflation verliert das traditionelle Sparen an Bedeutung. Das Gespräch in „Kapitalgespräche #7“ macht deutlich: es geht heute nicht mehr nur darum, Geld beiseitezulegen, sondern gezielt Vermögen zu bilden.
Statt über Altersvorsorge zu sprechen, steht die Vermögensbildung im Mittelpunkt und zwar ab dem ersten Lebensjahr. Denn wer früh startet, kann den entscheidenden Vorteil des Zinseszinseffekts voll ausschöpfen.
Der demografische Wandel: Warum frühes Handeln entscheidend ist
Deutschland steht vor einer massiven demografischen Veränderung. Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Der sogenannte Alterungsquotient steigt stetig an. Das bedeutet: Das umlagefinanzierte Rentensystem wird zunehmend unter Druck geraten.
Die Konsequenz ist klar, wer sich auf die gesetzliche Rente verlässt, wird im Alter Einbußen hinnehmen müssen. Umso wichtiger wird es, schon heute privat vorzusorgen und Vermögen aufzubauen, das langfristig Bestand hat.
Kindergeld clever nutzen: Ein Vermögen bis zum 18. Geburtstag
Ein beeindruckendes Beispiel zeigt, wie selbst das Kindergeld zur Vermögensbildung genutzt werden kann. Wer das monatliche Kindergeld in Höhe von 255 Euro regelmäßig in einen breit gestreuten ETF investiert und eine durchschnittliche jährliche Rendite von sechs Prozent erzielt, kann bis zum 18. Lebensjahr seines Kindes rund 100.000 Euro aufbauen, bei nur etwa 55.000 Euro eingezahltem Kapital.
Das zeigt eindrucksvoll, welche Kraft langfristiges, diszipliniertes Investieren entfalten kann.
Der Zinseszinseffekt: Zeit ist der größte Verbündete
Wird das angesparte Kapital nach dem 18. Geburtstag einfach weiter investiert, kann es sich bis zum Rentenalter auf über 1,7 Millionen Euro entwickeln, ganz ohne weitere Einzahlungen. Wer zusätzlich nach dem 18. Geburtstag weiter monatlich spart, erreicht sogar Vermögenswerte von rund 2,5 Millionen Euro.
Der entscheidende Faktor ist also nicht die Höhe der Einzahlungen, sondern die Zeit, die das Geld an den Kapitalmärkten arbeiten kann. Der Zinseszinseffekt sorgt dafür, dass sich Erträge immer weiter aufaddieren und schließlich exponentiell wachsen.
Kinderdepot oder Elterndepot – was ist besser?
Ein zentraler Punkt im Gespräch ist die Frage, auf wen das Depot eröffnet werden sollte.
Ein Kinderdepot hat steuerliche Vorteile, da Kinder eigene Freibeträge nutzen können. Allerdings erhält das Kind mit dem 18. Geburtstag die volle Verfügungsgewalt über das Geld.
Ein Eltern- oder Großelterndepot bietet dagegen mehr Kontrolle, hat jedoch steuerliche Nachteile.
Welche Variante besser ist, hängt von den individuellen Zielen ab. Wichtig ist, die Entscheidung bewusst zu treffen und mögliche Auswirkungen auf Familienversicherung, BAföG und Vermögensgrenzen zu berücksichtigen.
Einfach investieren: Weniger ist mehr
Im Video wird eine klare Empfehlung ausgesprochen: Setzen Sie auf einfache, breit gestreute ETFs.
Ein globaler Indexfonds, etwa ein „All Country World“ oder „All World ETF“ deckt Tausende Unternehmen weltweit ab und sorgt für eine optimale Streuung. Bei langen Laufzeiten ist eine Aktienquote von 100 Prozent sinnvoll, da zwischenzeitliche Schwankungen langfristig keine Rolle spielen.
Emotionen ausschalten: Disziplin schlägt Timing
Viele Anleger scheitern nicht an ihrer Strategie, sondern an ihren Emotionen. Häufiges Umschichten, Panikverkäufe in Krisen oder der Versuch, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu finden, schmälern langfristig die Rendite.
Die einfachste Regel lautet daher: Einmal festlegen und dann durchhalten. Geduld und Konstanz sind die größten Erfolgsfaktoren beim Investieren.
Staatliche Förderung: Die Frühstart-Rente als zusätzlicher Baustein
Ab dem sechsten Lebensjahr soll der Staat monatlich zehn Euro pro Kind beisteuern, sofern das Geld in ein Wertpapierdepot fließt. Diese Förderung ist zwar klein, kann aber ein wichtiger Anreiz sein, überhaupt mit dem langfristigen Investieren zu beginnen.
Finanzielle Bildung: Das Geschenk, das bleibt
Ein finanzielles Polster ist wertvoll, aber noch wertvoller ist das Wissen, wie man mit Geld umgeht. Eltern und Großeltern sollten Kinder frühzeitig in finanzielle Entscheidungen einbeziehen, ihnen Zusammenhänge erklären und den Grundgedanken von Sparen, Investieren und Zinsen vermitteln.
Nur wer versteht, wie Geld arbeitet, kann es auch sinnvoll nutzen.
Fazit: Früh beginnen, diszipliniert bleiben, Freiheit schaffen
„Reich mit 18“ bedeutet nicht, mit Luxus zu protzen, sondern jungen Menschen ein solides Fundament für ihr Leben zu schenken. Wer früh mit kleinen Beträgen startet, regelmäßig investiert und langfristig denkt, kann mit überschaubarem Aufwand ein echtes Vermögen aufbauen.
Zeit, Zinseszinseffekt und Wissen sind die mächtigsten Werkzeuge für finanzielle Freiheit. Und genau diese kann man, buchstäblich, verschenken.
Häufige Fragen zum Thema Geldanlage für das Kind





